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Umgang mit Erwartungen in der Partnerschaft

Hilfe und Tipps

Der Umgang mit Erwartungen in der Partnerschaft – Loslassen und neu ausrichten

Erwartungen sind ein natürlicher Bestandteil jeder Beziehung. Wir alle haben bestimmte Vorstellungen davon, wie unser Partner sein sollte, wie er handeln oder auf uns reagieren sollte. Doch während einige Erwartungen realistisch und notwendig sind, um eine gesunde Beziehung zu führen, können andere uns selbst und unseren Partner unter Druck setzen und letztlich zu Enttäuschungen führen.

Beziehungsprobleme und Entscheidungsfindung
Inhaltsverzeichnis
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    Wann Erwartungen problematisch sein können

    Es ist ganz normal, dass Du Dir wünschst, von Deinem Partner verstanden, respektiert und wertgeschätzt zu werden. Doch oft schleichen sich unausgesprochene oder überhöhte Erwartungen ein, die die Beziehung belasten können. Wenn Du etwa erwartest, dass Dein Partner Dich immer von sich aus versteht, Deine Bedürfnisse ohne Worte erkennt oder stets Deine Meinung teilt, führt das unweigerlich zu Enttäuschungen. Niemand kann immer genau das tun, was wir uns wünschen, und jeder Mensch hat seine eigene Art, Zuneigung und Liebe zu zeigen. Zudem können unterschiedliche Lebenserfahrungen und Wertevorstellungen dazu führen, dass Erwartungen verschieden interpretiert werden.

    Tipps für die Partnersuche

    Erwartungen und Forderungen in einer Beziehung

    Der Umgang mit Erwartungen ist ein sehr wichtiges Thema in allen Beziehungen. Nicht nur bei Paaren. Sondern auch bei Freunden, Familie, Nachbarn und anderen.

    Emma und Luca wollten eine Radtour machen.

    Das Wetter war schön, nicht zu heiß und auch nicht zu kalt. Die Sonne schien. Der Picknickkorb war gepackt. Und Luca wollte sein neues Rennrad ausprobieren.

    So weit die Eckdaten.

    Und so fuhren sie los, hinaus aus der Stadt, schön auf dem Deich entlang.

    Wie das denn so ist, hatten sie Gegenwind. Luca fuhr voraus mit seinem neuen Rennrad und Emma blieb ein ganzes Stück hinter ihm.

    Luca drehte sich zu Emma um. “Fahr schneller!”, rief er.

    “Komm ja schon”, schnaufte Emma.

    “Du fährst wie eine Schildkröte”, rief Luca.

    “Bin ja gleich da!”

    Emma strengte sich wirklich gewaltig an. Aber irgendwann war sie erschöpft. Mit Lucas Tempo konnte sie nicht mithalten.

    Das wollte sie ihm sagen, aber wie das oft so ist oben auf dem Deich, blies ihr der Wind die Worte weg und weit auf das Meer hinaus.

    Luca konnte sie nicht hören. Dazu war er auch viel zu weit weg, denn er hatte schon einen gewaltigen Abstand zwischen sich und seine Freundin gebracht.

    Das schien ihm überhaupt nicht aufzufallen.

    Und Emma keuchte vor sich hin und strampelte sich verzweifelt ab.

    Sie versuchte, schneller zu fahren, bis sie irgendwann nicht mehr konnte. Überhaupt nicht mehr konnte. Weder langsam noch schnell.

    Also stellte sie ihr Fahrrad ab und setzte sich hin. Mitten auf den Weg.

    Lucas Gestalt auf dem neuen Rennrad wurde immer kleiner. Bald würde er am Horizont verschwinden.

    Emma hat Schwierigkeiten beim Umgang mit Erwartungen anderer.

    Leider hatte Luca auch den Picknickkorb mitgenommen. Emma hatte ihn ja auf ihrem Rad festbinden wollen, aber Luca hatte darauf bestanden, dass er als Mann hierfür zuständig sei.

    Emma überlegte. Was tun?

    Nach einer Weile, als sie etwas ausgeruhter war, stand sie auf und drehte ihr Rad um.

    Sie würde sich schön vom Rückenwind nach Hause tragen lassen. Ja, dachte Emma. Das mache ich.

    Tatsächlich war die Rückfahrt sehr schön. Es kam Emma fast so vor, als könne sie fliegen.

    Dennoch machte sie sich ziemliche Gedanken. War es richtig, Luca so im Stich zu lassen? Hätte sie sich nicht doch etwas mehr bemühen müssen?

    War das ein guter Umgang mit Erwartungen? Denn natürlich wusste sie ganz genau, dass Luca davon ausging, dass sie bis zum Ende der Tour mitfahren würde.

    Aber sie hatte doch einfach nicht schneller fahren können. Es ging eben nicht.

    Ja, was hätte sie tun sollen?

    Paartherapie

    Hier haben wir zwei Wünsche, die einander erst einmal ausschließen.

    Luca hat sein neues Rennrad und will damit Gas geben. Verständlicherweise. Diesen Wunsch kann man nachvollziehen.

    Emma hingegen wünscht sich eine gemütlichere Tour, insbesondere eine, die sie kräftemäßig nicht derart überfordert. Auch dies ist verständlich.

    Wie kann man mit solchen unterschiedlichen Erwartungen umgehen? Im Idealfall hätten die beiden vorher über ihre Wünsche gesprochen und dabei vielleicht festgestellt, dass diese gemeinsame Radtour an einem derart windigen Tag keine besonders gute Idee war.

    Vielleicht hätte sich Luca auch bereiterklärt, Rücksicht auf Emma zu nehmen und langsamer zu fahren. Jedenfalls wäre ihm die Problematik dadurch bereits vorher bewusst gewesen, er hätte sich darauf einstellen können.

    Generell kann es hilfreich sein, wenn man versteht, warum die andere Person bestimmte Wünsche und Bedürfnisse hat.

    So, wie die beiden es nun gemacht haben, muss Emma notwendigerweise den Eindruck bekommen, Luca verlange etwas Unmögliches von ihr und in dieser Situation hat sie dann tatsächlich auch keine Wahl mehr. Da sie nicht mithalten kann, bleibt ihr nichts anderes übrig – sie muss umdrehen und nach Hause fahren. Das ist ihr Umgang mit Erwartungen.

    Auch Luca ist der Meinung, dass Emma etwas Unmögliches von ihm verlangt. Erst will sie etwas von ihm – eine gemeinsame Radtour machen – und weigert sich dann aber, ein einigermaßen vernünftiges Tempo zu fahren (wie er ihr später erklärt, als er wieder zu Hause ist). Das ist sein Umgang mit Erwartungen.

    Emma wiederum hat den Eindruck, dass es tatsächlich nicht in Ordnung ist, wenn sie nicht das bringen kann, was Luca von ihr erwartet und verlangt.

    Und sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Der Umgang mit Erwartungen ist also nicht immer ganz so einfach.

    So wendet sich Emma innerlich und äußerlich von Luca ab, sie fährt buchstäblich in die entgegengesetzte Richtung davon.

    Damit wehrt sie die Forderung ihres Freundes ab. Man kann sagen, weil sie selbst hier keinen Raum findet. Weil sie selbst buchstäblich nicht mehr gesehen wird. Denn Luca, der sieht nur den Weg, der vor ihm liegt. Nach Emma schaut er sicht nicht mehr um.

    Luca hingegen geht nach seiner Rückkehr in den Kampfmodus. Emma hätte doch…

    Und da streiten sich dann die beiden.

    Für Emma ist die Flucht durchaus eine Möglichkeit, sich der Situation zu entziehen und den Tag in einer Weise zu verbringen, die ihr besser gefällt.

    Dabei bleibt allerdings das Miteinander doch ziemlich auf der Strecke. Buchstäblich.

    Was hätte Emma also tun können? Der Umgang mit Erwartungen fällt ihr schwer, aber sie kann es lernen.

    Solange Luca noch in Hörweite war, hätte sie ihn relativ gut noch ansprechen können. Sie hätte ihm sagen können, dass sie nicht mehr kann. Dass sie einfach körperlich erschöpft ist. Statt ihm zu versprechen, sie würde schneller fahren. Was sie ja gar nicht konnte.

    Luca wiederum hätte sich mal ab und zu umdrehen und dabei eben auch selbst feststellen können, dass Emma Schwierigkeiten hatte. Vielleicht hätte es auch geholfen, wenn er nicht einfach angenommen hätte, Emma habe einfach keine Lust und wolle ihn ärgern. Denn das hat er später so formuliert.

    Alle diese Möglichkeiten haben wir im Coaching herausgearbeitet. Zum Thema Umgang mit Erwartungen.

    Beide, Emma und Luca, haben verstanden, woher die Erwartungen und Forderungen des anderen kommen, was dazu geführt hat.  

    So ist es manchmal hilfreich, wenn man nicht allzu starr erwartet, dass etwas in einer bestimmten Weise zu sein hat. Und dies dann eben vom Partner auch so verlangt.

    Ungeachtet der Gegebenheiten.

    In diesem Fall war es der Gegenwind.

    Erwartungen loslassen – ein Schritt zu mehr Freiheit und Verbindung

    Viele Probleme in Beziehungen entstehen dadurch, dass wir an bestimmten Erwartungen festhalten, ohne zu hinterfragen, ob sie realistisch sind. Vielleicht trägst Du noch Idealvorstellungen aus früheren Beziehungen oder aus der Gesellschaft in Dir, die gar nicht zu Deinem jetzigen Partner passen. Erwartungen loszulassen bedeutet nicht, dass Du Deine Bedürfnisse aufgeben sollst – vielmehr geht es darum, zwischen fundamentalen Bedürfnissen und überzogenen Forderungen zu unterscheiden. Wenn Du zu sehr an einer bestimmten Vorstellung festhältst, wie Dein Partner sich verhalten "müsste", versperrst Du Dir selbst den Blick auf das, was er Dir tatsächlich geben kann.

    Loslassen bedeutet, sich für das zu öffnen, was Dein Partner Dir in seiner ganz eigenen Weise bietet. Das erfordert ein gewisses Maß an Vertrauen und die Bereitschaft, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

    Zu hohe Erwartungen an die Partnerschaft

    Die Erwartungen an den Partner loslassen? Wozu denn das?

    Wir alle haben doch Erwartungen? Wünsche? Träume? Standards?

    Ist das nicht berechtigt?

    Vor Jahren habe ich einen Mann kennengelernt. Das ist aber schon viele Jahre her. Nennen wir ihn Norbert.

    Manfreds vorige Freundin war wenige Jahre zuvor gestorben. Krebs.

    Das ist natürlich sehr, sehr traurig. Wenn man so etwas hört, dann hofft man doch sehr, dass man selbst von einem solchen Schicksal verschont bleibt.

    Dieser Mann und ich – geben wir ihm mal den Namen Norbert – haben also dies und jenes zusammen unternommen und dabei einander langsam kennengelernt. Im Sommer haben mir mehrmals mit seiner Familie gegrillt und das war immer sehr schön und gemütlich. Den Grill hatte der inzwischen verstorbene Vater noch selbst gebaut und ich habe sehr bewundert, wie geschickt die Söhne damit umgegangen sind. Das Fleisch und auch das Gemüse waren perfekt. Und dann haben sie sogar noch Brot darin gebacken.

    Eines Tages hatten wir geplant, einen halben Tag, also einen Nachmittag und Abend bei und mit seiner Mutter zu verbringen, gar nicht mal unbedingt zum Grillen, sondern einfach nur so zur Gemütlichkeit.

    Bis zu diesem Zeitpunkt war mir gar nicht so bewusst, dass da überhaupt irgendwelche Erwartungen an die Partnerschaft im Raum standen. Erwartungen an den Partner loslassen? Welche Erwartungen?

    Naja gut, man erwartet, dass der andere einen abholt (sofern dies so besprochen war) und dabei einigermaßen pünktlich ist. Dass er anruft, wenn ihm etwas dazwischenkommt.

    Und natürlich fand ich es umgekehrt von mir auch selbstverständlich, dass ich vorbereitet und reisefertig sein würde, wenn er mit seinem Auto vorbeikam. Und ein kleines Geschenk für die Mutter fand ich auch passend und geeignet. Erwartungen also. Kein Problem.

    Die Erwartungen an den Partner loslassen?

    In diesem Fall haben wir dann noch am Abend vorher länger telefoniert und dabei ließ Norbert ganz nebenbei fallen, dass er sich am fraglichen Nachmittag (an dem wir ja mit seiner Mutter verabredet waren) mit einigen Kollegen treffen und ihnen die Stadt zeigen wolle.

    Sie seien an diesem Wochenende zufällig in der Gegend und dann könne er das doch ganz wunderbar mal eben machen. Sie hätten sich das zwar nicht gewünscht, aber….

    Zu seiner Mutter – und zu mir – käme er dann eben später.

    Wann genau, konnte Norbert mir nicht sagen. Es könne durchaus auch sehr viel später werden. Denn die Kollegen seien nett und da würde er sich eben auch gern länger mit ihnen unterhalten.

    Ich solle doch dann solange bei seiner Mutter warten.
    Nun ist es nicht so, dass ich seine Mutter nicht nett fand. Ganz im Gegenteil.

    Nur, wir waren zu diesem Zeitpunkt eben noch nicht so lange zusammen und ich fühlte mich unwohl dabei, den ganzen Nachmittag und Abend allein mit einer mir doch recht unbekannten Frau in deren Haus zu verbringen.

    Ohne ihn.

    Das habe ich ihm auch deutlich mitgeteilt. Er könne sich jetzt nicht einfach absetzen. Ich würde von ihm erwarten, sagte ich, dass er den nächsten Tag bei seiner Mutter dabei sei.

    Ja, ich hatte da sehr deutliche Erwartungen an ihn.

    Sollte ich diese meine Erwartungen an den Partner loslassen?

    Das habe ich dann auch durchgesetzt und wir haben es so gemacht.

    Norberts Mutter hat sich übrigens sehr darüber gefreut, dass er auch wirklich die ganze Zeit da war. Sie meinte zu mir, Norbert würde sich öfter mal einfach absetzen, und wenn er erst einmal verschwunden sei, dann komme er normalerweise so bald nicht wieder.

    Insofern hatte ich also ihre volle Unterstützung an diesem Tag. Was natürlich nicht bedeutet, dass ich nun unbedingt auch Recht hatte.

    Aber es war dann letztendlich sehr schön für uns alle und es gab keinen Stress.

    Auf dem Heimweg zu mir haben wir dann über meine Erwartungen gesprochen (ich hätte das natürlich nicht von ihm verlangen dürfen, meinte Norbert, obwohl es ja doch letztendlich sehr nett war).

    Warum nicht?

    Man dürfe nichts verlangen. Man müsse alle Erwartungen an den Partner loslassen.

    Nur so könne man eine glückliche Beziehung führen.

    Dabei stellte sich mir dann die Frage, und die habe ich auch ausgesprochen, wie seine vorige Freundin mit solchen Situationen umgegangen war.

    Wenn Norbert zum Beispiel plötzlich verschwinden wollte.

    Sie habe nichts gesagt, teilte er mir mit.

    Gar nichts?

    Nichts. Schweigen im Walde also.

    Worüber sie denn sonst immer gesprochen hätten, fragte ich weiter. Auf langen Autofahrten und so. Was waren die Themen?

    Keine. Man habe geschwiegen.

    Echt jetzt?

    Ja.

    Ich fragte nach, wie sich die beiden ausgetauscht haben, wenn sie mal unterschiedlicher Meinung waren?

    Das sei niemals vorgekommen, versicherte mir Norbert glaubhaft. Es sei immer alles sehr harmonisch gewesen.

    Woher, fragte ich, wusstest Du, was sie wollte, was sie schön fand, was sie sich wünschte?

    Intuition, sagte Norbert.

    Intuition?

    So etwas spürt man, sagte Norbert. Das weiß man doch, in einer Beziehung.

    Woher weiß man das, fragte ich, Beziehung oder nicht?

    Er zuckte nur mit den Schultern.

    „Das heißt, sie hätte Dich in einer vergleichbaren Situation fahren lassen und Du hättest hinterher irgendwann ohne Worte gespürt, dass ihr das nicht gefallen hat?“

    Genau so, ja.

    Man müsse eben alle Erwartungen an den Partner loslassen. Sinngemäß.

    Mit anderen Worten, ich sollte also alle Erwartungen an den Partner loslassen.

    Genau das wurde hier von mir erwartet.

    Nun war die vorherige Freundin ja am Krebs gestorben und wir wissen nicht, wie Krebs entsteht und wodurch er verursacht wird. Dass aber psychische Faktoren bei der Genesung eventuell auch eine Rolle spielen können, ist keine neue Erkenntnis.

    Aber diese Möglichkeit hatte ich durchaus im Hinterkopf, als ich mich fragte, wie weit diese Intuition gehen würde und welche Konsequenzen eine solche Erwartung eventuell haben konnte.

    Während Norbert hinter mir tankte, überlegte ich mir, dass es in meinen Augen nicht ganz fair ist, vom Partner zu erwarten, dass er oder sie Gedanken lesen kann. Denn das ist ja dann die logische Schlussfolgerung.

    Und es ist auch nicht ganz fair, fand ich, von sich selbst zu verlangen, wichtige Themen in subtiler und nicht aggressiver Weise nonverbal vermitteln zu müssen. Ohne den Mund aufzumachen.

    Wozu haben wir unsere Sprache?

    (Und ich habe mich auch gefragt, wie unglücklich diese Freundin gewesen sein muss, wenn sie alle Erwartungen an den Partner loslassen und stumm bleiben musste).

    Unter dem Strich denke ich, dass es die Aufgabe beider Partner ist, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse gut zu formulieren und freundlich mitzuteilen. Und zwar möglichst so, dass der oder die andere diese Wünsche auch verstehen kann.

    Eventuell kann man da ja auch mal nachfragen.

    Wenn also der Partner oder die Partnerin meine eigenen Erwartungen nicht antizipiert, dann bedeutet das nicht, dass er oder sie mich nicht liebt.

    Ich glaube wirklich, dass wir diese speziellen Erwartungen an den Partner loslassen sollten.

    Selbstreflexion: Welche Erwartungen sind wirklich wichtig?

    Bevor Du Dich von Erwartungen lösen kannst, solltest Du zunächst herausfinden, welche davon Dich in Deiner Beziehung belasten. Stelle Dir folgende Fragen:

    Welche Erwartungen habe ich an meinen Partner – und welche davon sind unausgesprochen?

    Sind meine Erwartungen realistisch oder basieren sie auf Idealbildern?

    Sind sie fair gegenüber meinem Partner und seiner Persönlichkeit?

    Woraus erwachsen meine Erwartungen – aus eigenen Erfahrungen, aus meiner Erziehung oder aus gesellschaftlichen Normen?

    Beziehungsprobleme und Entscheidungsfindung 2

    Welche Bedürfnisse stecken hinter meinen Erwartungen, und gibt es andere Wege, diese zu erfüllen?

    Indem Du Dir bewusst machst, welche Erwartungen hilfreich und welche hinderlich sind, kannst Du sie gezielter steuern und gegebenenfalls anpassen.

    Kommunikation – der Schlüssel zur Klarheit

    Eine der wichtigsten Strategien im Umgang mit Erwartungen ist eine offene und ehrliche Kommunikation. Oft entstehen Konflikte nicht, weil unser Partner uns absichtlich enttäuscht, sondern weil er unsere Erwartungen schlicht nicht kennt. Wenn Du Deine Bedürfnisse und Wünsche klar formulierst, gibst Du Deinem Partner die Möglichkeit, darauf einzugehen, anstatt dass unausgesprochene Erwartungen in Enttäuschung enden.

    Dabei ist es wichtig, Ich-Botschaften zu nutzen: Statt "Du kümmerst Dich nie um mich!" zu sagen, formuliere lieber "Ich würde mir wünschen, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen." So vermeidest Du Vorwürfe und erleichterst eine konstruktive Lösung.

    Offene Gespräche schaffen nicht nur mehr Klarheit, sondern auch eine tiefere emotionale Verbindung. Wenn ihr beide versteht, was der andere braucht, könnt ihr bewusster aufeinander eingehen und gemeinsam Lösungen finden.

    Akzeptanz: Deinen Partner so annehmen, wie er ist

    Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Akzeptanz Deines Partners mit all seinen Stärken und Schwächen. Niemand ist perfekt, und es ist unrealistisch zu erwarten, dass Dein Partner alle Deine Bedürfnisse erfüllt. Das bedeutet nicht, dass Du Dich mit allem abfinden musst, aber es kann helfen, den Fokus auf die positiven Seiten Eurer Beziehung zu legen, statt auf das, was (vermeintlich) fehlt.

    Akzeptanz bedeutet nicht Resignation, sondern Wertschätzung. Es geht darum, Deinem Partner mit Wohlwollen zu begegnen, seine Eigenheiten zu respektieren und Unterschiede als Bereicherung statt als Hindernis zu sehen.

    Praktische Wege zur Veränderung

    1. Schreib Deine Erwartungen auf und reflektiere sie kritisch. Gibt es wiederkehrende Muster?
    2. Setz Prioritäten. Welche Erwartungen sind wirklich essenziell, welche könnten flexibler sein?
    3. Sei offen für Gespräche. Kommunikation bedeutet nicht nur Sprechen, sondern auch Zuhören.
    4. Gewöhne Dich daran, Kompromisse einzugehen. Nicht jede Erwartung kann erfüllt werden, aber oft gibt es einen Mittelweg.
    5. Arbeite an Deinem eigenen Glück. Je unabhängiger Dein Wohlbefinden von der Erfüllung Deiner Erwartungen ist, desto freier kannst Du Deine Beziehung gestalten.

    Fazit: Weniger Erwartungen – mehr Zufriedenheit

    Ein bewusster und reflektierter Umgang mit Erwartungen kann Deine Beziehung erheblich entlasten und harmonischer gestalten. Indem Du realistische Vorstellungen entwickelst, offen kommunizierst und bereit bist, Deinen Partner in seiner Individualität anzunehmen, schaffst Du mehr Raum für eine liebevolle und authentische Verbindung. Letztlich geht es darum, weniger an starren Erwartungen festzuhalten und mehr Vertrauen in den gemeinsamen Weg zu setzen. Denn oft finden wir das größte Glück nicht in der Erfüllung unserer Erwartungen, sondern in der Freiheit, uns und unseren Partner so zu akzeptieren, wie wir wirklich sind.

    Paartherapie Bremen Barbara Schmidt

    Barbara Schmidt, M.A.

    Mein Name ist Barbara, Paarberaterin und Gründerin der Online-Beziehungswerkstatt Albatros im Rahmen der Paartherapie Bremen. Ich helfe Dir bei schwierigen Eheproblemen oder wenn Du einfach mal eine Beziehungsberatung brauchst, aber keine Lust hast, dafür gleich eine jahrelange Therapie machen zu müssen.

    Online-Paarberatung

    Die Beratungsprozesse sind so digitalisiert, dass komplette Beratungen per Telefon und Video-Konferenz möglich sind – für Menschen in ganz Deutschland, in Österreich und der Schweiz, in den Niederlanden und in England.

    Erfahrungsgemäß sind diese wesentlich intensiver und konzentrierter als Offline-Treffen. Weitere Vorteile:

    Die Reisezeit entfällt

    Keine Spritkosten

    Mehr Gleichberechtigung (alle nehmen den gleichen Raum ein)

    Work-Life-Balance

    Mehr Flexibilität

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