Missbrauch in der Partnerschaft
3 Anzeichen für Missbrauch
Woran erkenne ich Missbrauch in der Partnerschaft?
Anders gefragt: Ist Deine Beziehung toxisch?
Wieder so ein Modewort übrigens: die toxische Beziehung, die toxische Partnerschaft.
Führst Du eine?
Gibt es bei Dir Missbrauch in der Partnerschaft?
Oder bildest Du Dir das ein? Denn er ist ja so nett und zuvorkommend, Dein Mann. Möglicherweise sogar Akademiker.

Wenn Du zweifelst: Ist das nun Missbrauch oder nicht?
„In diesen Kreisen gibt es doch keinen Missbrauch“, sagen Dir manche. „Das kann doch gar nicht sein. Unter gebildeten Menschen, ich bitte Dich!“
Hat man Dir so etwas schon mal gesagt oder suggeriert?
Was hat das mit Dir gemacht?
Misshandlung oder Missbrauch in der Partnerschaft ist oft gar nicht so leicht festzustellen.
Viele von uns realisieren sich gar nicht, dass sie missbraucht oder gar misshandelt werden.
Schon mal gar nicht, wenn es dafür keine äußeren Anzeichen gibt (oder kaum welche). Also keine blauen Flecken, keine Blutergüsse im Gesicht, keine Knochenbrüche.
Denn ohne Schläge ist es doch kein Missbrauch, nicht wahr? Oder?

Übrigens schreibe ich diesen Artikel für Dich aus der Sicht einer Frau. Erstens, weil ich eine Frau bin, und zweitens, weil der Missbrauch von Männern noch mal ein ganz anderes Kapitel ist und ich hier nicht alles gleichzeitig ansprechen möchte.
Aber natürlich werden auch Männer missbraucht. Gar keine Frage. Wenn Dich das interessiert, lies bitte gern weiter!
Gern stütze ich mich in diesem Zusammenhang auf die Ausführungen von Lundy Bancroft, der unglaublich viel Erfahrung mit dem Missbrauch in der Partnerschaft hat und die folgenden Anzeichen nennt.
3 Anzeichen für Missbrauch in der Partnerschaft
1. Dein Partner rächt sich dafür, dass Du ihn auf sein Verhalten ansprichst
Ein Beispiel. Nehmen wir mal an, Du warst einkaufen und hast vergessen, Milch mitzubringen. Die Milch, die er für seinen Kaffee braucht.
Denn schwarz will er ihn nicht trinken. Geht gar nicht!
Aufgrund Deiner unverzeihlichen Vergesslichkeit wird Dein Mann oder Partner daraufhin wütend und bezeichnet Dich als Miststück. Genauer gesagt, als einen „Missetäter“ also, wenn ich dem Synonymwörterbuch Glauben schenken darf.
Und nein, Dein Partner schlägt Dich nicht. Er erhebt nur seine Stimme.
Da denkst Du Dir vielleicht, naja, er hat einen schlechten Tag, er ist müde, was auch immer. Verletzt bist Du trotzdem.
Also wartest Du, bis wieder Ruhe eingekehrt ist, und sprichst ihn dann auf diesen Vorfall an. Sagst ihm, Du möchtest dieses Vokabular bitte nicht mehr hören.
In der Folge stellst Du jedoch fest, dass er diesen von Dir nicht gewünschten Begriff verstärkt verwendet. Dich also absichtlich beschimpft. Vielleicht hast Du sogar den Eindruck, dass er Spaß daran hat, Dich damit zu ärgern.
Was mich betrifft, ist das eindeutig Missbrauch in der Partnerschaft.
Kann auch sein, er lebt das nicht so sehr verbal aus, sondern tut etwas, von dem er weiß, dass er Dich damit verletzt. Oder Dir das Leben schwer macht.
Wenn Du ihn darauf ansprichst, passiert es daraufhin nicht weniger, sondern eben verstärkt.
Das ist nicht nur pubertär oder passiv-aggressiv, wenn Du mich fragst, sondern kann bei einem erwachsenen Menschen durchaus als bösartig bezeichnet werden.
Es gibt aber auch Leute, die sind – ganz im Gegenteil – bei der geringsten Kritik sofort eingeschnappt und stellen sich gern als Opfer dar.
Oder Dein Partner imitiert Dich, wenn Du etwas zu ihm sagst. Lacht Dich aus. Haha.
Das alles sind sichere Anzeichen für Missbrauch in der Partnerschaft.
Übrigens muss es auch nicht unbedingt gleich passieren. Es kann durchaus sein, dass er oder sie einige Tage wartet und Dich erst dann bestraft.
Denn er oder sie geht eben ganz einfach davon aus, dass Du kein Recht hast, ihn/sie auf sein Verhalten hinzuweisen. Egal wie unreif er sich aufstellt. Egal wie aggressiv er ist.
Er hingegen darf das. Er darf sich absolut so verhalten, wie er es für richtig hält.
Nach seinem Ermessen also.
Meint er.

2. Dein Partner streitet den Missbrauch in der Partnerschaft ab.
Anders ausgedrückt, bringt er Dich dazu, Deine Beobachtungen komplett zu hinterfragen.
Laut Bancroft kann sich dieser Missbrauch beispielsweise in den folgenden oder ähnlichen Feststellungen äußern:
Du bist viel zu empfindlich!
Ich kann nicht nur immer nett zu Dir sein, schon mal gar nicht, wenn Du mich wütend machst!
Du bist ja nur sauer, weil es nicht immer alles nach Deiner Nase geht!
Die Botschaft: Du hast kein Recht, Dich über seine Behandlung zu beschweren.
Die Sache ist nur die: Eine gesunde Beziehung oder Ehe lebt davon, dass man sich austauscht und einander ehrlich sagt, was los ist oder wie man sich fühlt in dem Moment.
Von daher handelt es sich bei unseren Beispielen eindeutig um Missbrauch in der Partnerschaft.
Dein Partner scheint nicht verstehen zu können, was Dich so verletzt
Du kannst es ihm hundertmal erklären, dennoch kommt es nicht bei ihm an.
„Ach wieso?“
„Was meinst Du damit?“
„Was ist denn daran so schlimm?“
„Kann ich mich nicht dran erinnern.“
Vielleicht wartest Du schon seit einer Woche auf eine Entschuldigung von ihm.
Diese kommt dann entweder gar nicht oder wenn sie kommt, klingt sie flüchtig, herablassend, nicht ernst gemeint.
Eher wie ein Schlag ins Gesicht.
„Jaja, Entschuldigung. So. fertig. Nächstes Thema.“
„Tut mir leid. Reicht das?“
„Ich hab mich doch schon entschuldigt, was willst Du denn noch!“
Da fragst Du Dich vielleicht, ob Du die Sache nicht genug erklärt hast. Ob Du Dich nicht deutlich genug ausgedrückt hast.
Ob Du da irgendetwas übersehen hast.
Oder, schließlich, ob mit Dir etwas nicht stimmt…
Dies alles ist Missbrauch in der Partnerschaft, falls es öfter vorkommt.
Wie oft muss es denn nun eigentlich vorkommen, damit es sich um Missbrauch handelt? Einmal im Jahr? Einmal im Monat? Einmal in der Woche?
Das ist manchmal nicht so ganz einfach zu entscheiden.
Am besten kannst Du mal darauf achten, welche Auswirkungen dieses Verhalten auf Dich hat. Und ob Du Dein eigenes Verhalten schon entsprechend angepasst hast.
Wenn ja, sollten alle Alarmglocken bei Dir klingeln!

3. Dein Partner scheint nicht verstehen zu können, was Dich so verletzt
Du kannst es ihm hundertmal erklären, dennoch kommt es nicht bei ihm an.
„Ach wieso?“
„Was meinst Du damit?“
„Was ist denn daran so schlimm?“
„Kann ich mich nicht dran erinnern.“
Vielleicht wartest Du schon seit einer Woche auf eine Entschuldigung von ihm.
Diese kommt dann entweder gar nicht oder wenn sie kommt, klingt sie flüchtig, herablassend, nicht ernst gemeint.
Eher wie ein Schlag ins Gesicht.
„Jaja, Entschuldigung. So. fertig. Nächstes Thema.“
„Tut mir leid. Reicht das?“
„Ich hab mich doch schon entschuldigt, was willst Du denn noch!“
Da fragst Du Dich vielleicht, ob Du die Sache nicht genug erklärt hast. Ob Du Dich nicht deutlich genug ausgedrückt hast.
Ob Du da irgendetwas übersehen hast.
Oder, schließlich, ob mit Dir etwas nicht stimmt…
Dies alles ist Missbrauch in der Partnerschaft, falls es öfter vorkommt.
Wie oft muss es denn nun eigentlich vorkommen, damit es sich um Missbrauch handelt? Einmal im Jahr? Einmal im Monat? Einmal in der Woche?
Das ist manchmal nicht so ganz einfach zu entscheiden.
Am besten kannst Du mal darauf achten, welche Auswirkungen dieses Verhalten auf Dich hat. Und ob Du Dein eigenes Verhalten schon entsprechend angepasst hast.
Weil es so immens wichtig ist, werde ich zum Thema „Missbrauch in der Partnerschaft“ noch weitere Artikel für Dich schreiben.


Barbara Schmidt, M.A.
Mein Name ist Barbara, Paarberaterin und Gründerin der Online-Beziehungswerkstatt Albatros im Rahmen der Paartherapie Bremen. Ich helfe Dir bei schwierigen Eheproblemen oder wenn Du einfach mal eine Beziehungsberatung brauchst, aber keine Lust hast, dafür gleich eine jahrelange Therapie machen zu müssen.
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